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Endlich schämt man sich beim 1. FC Lok Leipzig für seine braune Vergangenheit. In Probstheida haben Problem-Fans neuerdings Hausverbot. Doch die Ausgesperrten wollen nicht kampflos gehen
Der 1. FC Lok war lange ein dankbarer Gegner. Was musste sich die Vereinsführung nicht alles anhören, damals, als Steffen Kubald, der nach außen geläuterte Ex-Hooligan mit besten Kontakten in die Szene, das Sagen hatte.
zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 22. August 2013, 22:40 Uhr
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Den Problemfans des 1. FC Lok Leipzig war die Reise nach Potsdam-Babelsberg eine dankbare Angelegenheit. Im Verein ist man sich des Problems mehr bewusst denn je. In der Ferne staunt der Badeurlauber
Als sich Probstheida mitsamt fragwürdigem Gefolge in Babelsberg umtut, liege ich auf Mallorca (wohl gewollt) am Ballermann (ein Versehen) am Strand und träufle mir kühles Dosenbier ein. Regionalliga-Auftakt, 3. August, Babelsberg 03 siegt 1:0 gegen den 1. FC Lok Leipzig, das Ergebnis war nebensächlich. Was auf den Rängen abgegangen ist, erfahre ich – den geneigten Nutzer dieses Internets mag das belustigen – zwei Tage später aus der Zeitung. (Wenngleich nicht auf gewesenem Holz, sondern dem Tablet.) Die Lektüre hat mich schnell aus dem unfreiwilligen Ballermann-Dasein gerissen. Lok, Nazis, Medienreaktionen, das geht einfach immer.
zuletzt aktualisiert: Sonntag, 20. Februar 2011, 8:38 Uhr
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Nach dem geräuschvollen Nein der Mitglieder des 1. FC Lok Leipzig gegen eine Nachwuchskooperation mit RB Leipzig bringt sich der FC Sachsen als möglicher Partner in Stellung. Doch auch dies bleibt nicht ohne Widerspruch in der Basis.
Gerüchte klingen anders: Gestern meldete die Bild weit fortgeschrittene Verhandlungen zwischen FC Sachsen und RasenBallsport Leipzig. Es geht um eine Kooperation im Nachwuchsbereich, für die Red Bull pro Saison 10 000 Euro zahlen will. Als Gegenleistung bieten die Leutzscher freien Zugriff auf ihre Nachwuchstalente. „Solche Kooperationen bieten für alle Beteiligten finanzielle Vorteile“, sagte Heiko Kratz gegenüber der Bild. Ohne den Insolvenzverwalter geht beim FC Sachsen nicht mehr viel. Nach dem Rücktritt von Vorstandsboss Lars Ziegenhorn herrscht ein Vakuum an der Vereinsspitze. Mit Uwe Seemann und Matthias Weiß ist der Vorstand bis auf zwei Personen ausgedünnt. Ziegenhorn, so Kratz weiter, soll ein „Verfechter einer unabhängigen Lösung“ gewesen sein. Doch mit der Personalie hat sich für Kratz wohl auch diese Baustelle erledigt. Der neue Interimsboss Seemann hebt jedenfalls heute in der Bild den Daumen: „Wir gehen bei der Kooperation kein Risiko ein. Von einer soliden Zusammenarbeit hätten beide Seiten etwas.“
zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 9. Dezember 2010, 19:50 Uhr
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Das für kommenden Sonntag geplante Derby zwischen dem 1. FC Lok und dem FC Sachsen Leipzig wurde zum dritten Mal abgesagt. Schuld daran hat das Wetter – und die Politik. Die viel zu lange Geschichte des 86.* Derbys
Hochwasser, DFB-Länderpokal, Schnee- und Eischaos – die Gründe, warum der Oberliga-Terminplan die Partie des 1. FC Lok gegen den FC Sachsen seit mittlerweile vier Monaten vor sich her schiebt, sind ebenso vielfältig wie kurios. Am kommenden Sonntag sollte das Leipziger Ortsderby Probstheida gegen Leutzsch nach zwei Absagen endlich über die Bühne gehen. Doch Eisregen, Schneemassen und drohendes Tauwetter machen die Austragung der Partie an diesem Wochenende unmöglich. … weiterlesen
zuletzt aktualisiert: Samstag, 4. Dezember 2010, 16:39 Uhr
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Schizophrene Identitätsverleugnung oder strategische Sicherung der sportlichen Zukunft im Windschatten des Projekts Bundesliga? RB Leipzig darf sich zukünftig beim Nachwuchs des 1. FC Lok bedienen. Doch das gefällt nicht jedem blau-gelben Fan. Eine Hintergrundanalyse
In Probstheida kocht die Fanseele. Von „Ausverkauf“ und „Verrat“ ist die Rede. Von einem Vorstand, der gegen die Interessen des Vereins handelt. Die Forderung: eine außerordentliche Mitgliederversammlung, die den Ersten Vorsitzenden Steffen Kubald und Schatzmeisterin Katrin Pahlhorn per Beschluss in RB-Leipzig-Montur 90 Minuten lang im Kurt-Wabbel-Stadion einsperrt. Irgendwo in der Nähe der Saalefront-Ultras. Mindestens. So oder so ähnlich wünscht sich das gerade Mirko Linke, bis vor kurzem Stadionsprecher beim 1. FC Lokomotive Leipzig. Dass er das aus freiem Willen inzwischen nicht mehr ist, liegt an einer „sportpolitischen Bombe“ (rotebrauseblogger), die am vergangenen Freitag geplatzt ist. Da verkündete der 1. FC Lok eine strategische Zusammenarbeit mit RasenballSport Leipzig im Nachwuchsbereich. … weiterlesen
zuletzt aktualisiert: Montag, 18. Januar 2010, 0:00 Uhr
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Während RasenBallsport Leipzig die Oberliga sportlich dominiert, lassen die Personalentscheidungen des neuen Red-Bull-Fußballchefs Dietmar Beiersdorf Langeweile gar nicht erst aufkommen
Markranstädt. Dort, wo die Welt noch in Ordnung ist. Idylle. Fußballsportliche Unschuldigkeit. Genau der richtige Ort, um die Fußballweltherrschaft auf dem Reißbrett zu planen. Doch, wie wir seit Freitag wissen, in der beschaulichen Leipziger Salzburg-Außenstelle kann man auch anders. Oder besser: In der Mozartstadt will man anders, als es in der Bachstadt ist. Provinzialismus war gestern, ab heute laufen alle Fäden der Red-Bull-Fußballclubs bei Dietmar Beiersdorfer im Mateschitz-Hauptquartier zusammen.
zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 10. September 2009, 10:31 Uhr
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DIE ZEIT widmet sich im Dossier ihrer heute erschienen Ausgabe der rechtsextremen Unterwanderung der Fanszene des 1. FC Lokomotive Leipzig. Eine Kaufempfehlung
Ronny Blaschke zählt zu den wenigen Sportjournalisten in Deutschland, die sich des Themas rechtsextreme Umtriebe im Fußball-Umfeld annehmen. In ihrer aktuellen Ausgabe hat die Wochenzeitung DIE ZEIT dem Autoren des Buches Im Schatten des Spiels drei Seiten im investigativen Dossier-Buch zur Verfügung gestellt. Als Ergebnis hat Blaschke mit „Angriff von rechts außen“ einen hervorragenden Artikel abgeliefert, der authentisch nachvollziehen lässt, inwieweit NPD und Neonazis den Leipziger Fußball im Allgemeinen und den 1. FC Lokomotive Leipzig im Besonderen für die Rekrutierung neuer Anhänger und Mitglieder instrumentalisieren.
zuletzt aktualisiert: Freitag, 27. November 2009, 13:58 Uhr
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Anlässlich der Demonstration „It works! …wie lange noch? Rassismus und Diskriminierung“ zum 1. Mai 2009 hat die ag.doc einen im Folgenden dokumentierten Redebeitrag geleistet, der die Zusammenhänge und personelle Schnittmengen zwischen der Leipziger Neonazi- und Fußballfanszene aufzeigt:
Leipzig, Jahnallee, 3. Januar 2009. Etwa 50 Vermummte attackieren eine Gruppe von Fans der BSG Chemie Leipzig. Die Angreifer gehen äußerst brutal vor, es gibt keine Zufälle. Einzelne Personen werden gezielt gejagt. Ein Chemie-Fan muss mit Verdacht auf Schädelbasisbruch ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Täter tragen Totenkopfsturmhauben und schreien „Töten, töten“ und „Ihr Drecksjuden“. Es geht längst nicht mehr um Fußball. Der Angriff ist unübersehbar politisch motiviert.
zuletzt aktualisiert: Freitag, 13. Februar 2009, 22:00 Uhr
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Die Podiumsdiskussion der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Zukunft des Leipziger Fußball offenbarte, was in der geteilten Stadt machbar ist – und was nicht. Ein Rückblick
„Leipzig und die fehlende Bundesliga – eine unendliche Geschichte?“ Eine Frage, die provoziert, Gemüter erhitzt, Diskussionen anregt. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hatte zu diesem Thema in das hoffnungslos überfüllte Studio 3 von Leipzig Fernsehen geladen. Viert- beziehungsweise fünftklassiger Fußball – beim puren Gedanken daran sehnt sich der geneigte FC-Sachsen- respektive Lok-Fan schnellstmöglich das berühmte Grab herbei, indem er sich öffentlichkeitswirksam umdrehen könnte. Allein, so einfach ist es nicht, und so geht die Debatte weiter. Fusionisten gegen Selbstbestimmte, Visionäre gegen Besitzstandswahrer, Pragmatiker gegen Irrationalisten – die Fronten stehen fest. Allein als Anhänger der BSG Chemie kann man sich ein bisschen zurücklehnen. Dass der Alfred-Kunze-Gedächtnis-Weg nicht morgen und auch nicht übermorgen in die Bundesliga führt, ist ein ebenso evidenter wie auch immanenter Bestandteil der Neuinterpretation der Leutzscher Legende.