zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 31. Dezember 2014, 12:01 Uhr
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Für den 12. Januar 2015 planen „Leipziger gegen die Islamisierung des Abendlandes“ („Legida“) den Aufstand der Unanständigen. Die Strippenzieher sind rassistische Fußballfans
„Pegida“ auf Leipzigerisch: Ein Bündnis aus rechten Denkern und Machern versucht sich an einem Leipziger Ableger der flüchtlingsfeindlichen Bewegung, die seit Oktober auf „Montagsdemonstrationen“ durch Dresden irrlichtert. An der Pleiße ist dann nicht mehr die Rede von „Patriotischen Europäern“, sondern „Leipzigern gegen die Islamisierung des Abendlandes“ („Legida“). Die Volksseele kocht jedenfalls, da ist ein Sündenbock schnell gefunden. Leben nicht schon 10.000 Menschen mit muslimischen Hintergrund in Leipzig? Siehste! Und: Na klar, es werden immer mehr!
zuletzt aktualisiert: Freitag, 31. Oktober 2014, 14:17 Uhr
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+++ Österreicher blicken nach Leipzig +++ Zwischen Bierbauch und intellektueller Elite +++ Eine Fußballstadt fasert aus +++ Investorenmodell wird Schule machen +++
In der November-Ausgabe berichtet der Ballester, im Zeitschriftenmarkt so was wie die geistige österreichische Halbschwester von 11FREUNDE, aus Leipzig. Autorin Nicole Selmer hat sich umgesehen, was der Ösi-Export Red Bull in Leipzig so anstellt. Ihr Urteil kommt ziemlich nüchtern daher. Im Stadion spart der Investorenklub mit allzu marktschreierischem Kommerz. Auf den Banden präsentieren sich überschaubar viele, aber dafür ausgesuchte Marken. Weniger ist mehr. Red Bull probt in Leipzig den Werbepurismus. Keine Großraumdisco wie in Salzburg – dieses Experiment hat der Konzern offensichtlich unter Versuch und Irrtum abgehakt.
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Endlich schämt man sich beim 1. FC Lok Leipzig für seine braune Vergangenheit. In Probstheida haben Problem-Fans neuerdings Hausverbot. Doch die Ausgesperrten wollen nicht kampflos gehen
Der 1. FC Lok war lange ein dankbarer Gegner. Was musste sich die Vereinsführung nicht alles anhören, damals, als Steffen Kubald, der nach außen geläuterte Ex-Hooligan mit besten Kontakten in die Szene, das Sagen hatte.
zuletzt aktualisiert: Dienstag, 13. Mai 2014, 11:12 Uhr
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Fan, Buchautor, Sponsor und Macher: Jens Fuge, Jahrgang 1963, hat im Leutzscher Fußball schon alles durch, was geht. Jetzt hat sich der Chronist der „Leutzscher Legende“ am Niedergang des Leutzscher Fußballs abgearbeitet. Ich sprach mit Jens Fuge über sein neues altes Buch, die Wut des Autors, intime Einblicke in zwei Jahrzehnten FC Sachsen Leipzig, ehrliche Hoffnungsschimmer und das 50-jährige Jubiläum des Meistertitels am 10. Mai 1964.
Jens, statt des leidenschaftlichen Fans und Machers gibst du inzwischen den zottelhaarigen Motorradrocker, der durch die Welt reist. Ist das eine ganz normale Midlife-Crisis oder hast du dich ernsthaft vom Alfred-Kunze-Sportpark entliebt?
Jens Fuge: Die Mid-life-crisis habe ich hinter mir. Bei zwei Firmen kam ich auf einen Arbeitstag von zwölf, 14 Stunden, sieben Tage die Woche. Ich wusste nicht mehr, wie Wald und Wiese riechen. Bevor ich den Spiegel auslesen konnte, kam nach einer Woche schon der nächste. Ich beschloss, aus dem Hamsterrad auszubrechen, um mich dem Leben zuzuwenden: mehr reisen, mehr Zeit nehmen für das wirklich Wichtige, für Freunde.
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Fans des 1. FC Union Berlin gelten von jeher als rebellisch. Von ihrer Leidenschaft erzählt der Dokfilm „Union fürs Leben“
Als die Mauer noch stand, die Partei immer Recht hatte und die Stasi genau hinsah, dass ja keiner ausscherte, da hieß es: „Nicht jeder Union-Fan ist ein Staatsfeind, aber jeder Staatsfeind ist ein Union-Fan.“
25 Jahre nach dem Fall der Mauer, die Partei und Stasi mit sich riss, freut sich Maja Lopatta noch immer über diese Weisheit aus DDR-Tagen, dieses „schöne Wort“, wie sie es formuliert. Die zierliche Frau, gehüllt in Pink, gezupfte Augenbrauen, sitzt bei Kaffee und Brötchen neben ihrem Sohn. Für Chris Lopatta, Jahrgang 1963, Unioner seit dem 14. Lebensjahr, ist Fußball kein Thema, das man einfach so abfrühstücken könnte. Das Bekenntnis zum 1. FC Union, dem Klub aus Berlin-Köpenick, ist sein Lebensentwurf: Rebellion aus Prinzip. Leiden, weil’s dazugehört. Damals wie heute.
Lebensrolle Unioner: Chris Lopatta neben seiner Mutter Maja. Foto: Frank Marten Pfeiffer
zuletzt aktualisiert: Freitag, 21. Februar 2014, 7:33 Uhr
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RB Leipzig steigt auf und erhält problemlos die Zweitliga-Lizenz: Für 11FREUNDE-Chefredakteur Philipp Köster ist das kein Hurra-Szenario. Seine Streitschrift gegen den Leipziger Brauseklub und für eine andere Fußballkultur bereichert die Debatte – und bleibt nicht ohne Wirkung
Dicke weiße Buchstaben auf rotem Grund, kurze Wörter mit großem Eindruck, das ist eigentlich nicht der 11FREUNDE-Stil. „Der Große Red-Bull-Bluff“, titelt das erklärte „Magazin für Fußballkultur“ in Ausgabe #148, „Wie der Leipziger Retortenklub die Liga an der Nase herumführt“. Das ist populistisch. Das verkauft sich. Und das ist auch gut so.
zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 26. Dezember 2013, 11:13 Uhr
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Was als eine Diskriminierung gilt, kann eigenwillige Interpretationen hervorrufen. Dem Sächsischen Fußball-Verband genügt es, wenn ein NPD-Kader als „Nazi“ bezeichnet wird
Das Leben kann manchmal ungerecht sein. Schließlich muss es gar nicht so einfach sein, als politisch engagiertes NPD-Mitglied einen Verein zu finden, dessen Kameraden nichts gegen einen braunen Schlussmann haben. Mathias Möbius sitzt für die NPD im Stadtrad von Wurzen – und hütet für den ATSV Frisch Auf das Tor. Beides ist keine leichte Aufgabe: den Wurzenern unter der Woche was von Überfremdung erzählen und am Wochenende die Bälle aus dem Netz des Bezirksliga-Vorletzten holen.
zuletzt aktualisiert: Sonntag, 24. November 2013, 14:45 Uhr
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Scheiss Bullen – in Leipzig wird’s immer nur Lok und Chemie geben
Den Anker werfen wollte auf der Kogge keiner: Die 6000 Fans … weiterlesen
zuletzt aktualisiert: Dienstag, 22. Oktober 2013, 1:01 Uhr
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In der Bezirksliga sportlich ungeschlagen, werden der BSG Chemie Leipzig die Gegner abseits des Platzes zur größten Herausforderung. Nach zwei Absagen ist nun ein drittes Spiel abgebrochen worden
Sie wollen nur spielen, aber man lässt sie nicht. Die mit dem Fünfeck auf der Brust, Alfred Kunze im Kopf, die Leutzscher Legende im Herzen. Wer für die BSG Chemie Leipzig aufläuft, hat die Heldensaga im Ohr, als 1964 die Falschen DDR-Meister wurden. Das war vom System nicht vorgesehen, das verhalf dem „Rest von Leipzig“ zu Glaubwürdigkeit auf der Straße. Im 50. Jahr danach klingen die Konkurrenten nicht mehr nach Arbeiter-und-Bauern-Maloche, führen die Auswärtsreisen nicht einmal mehr über die einstigen DDR-Bezirksgrenzen. Empor Rostock heißt jetzt Bornaer SV 91 und aus dem SC Karl-Marx-Stadt wurde ATSV Frisch Auf Wurzen.
zuletzt aktualisiert: Freitag, 27. September 2013, 12:25 Uhr
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Wir stehen im Blickfeld. Gefühlte zwei Augenblicke schon. Viel zu lange. Der Wirt gibt sich nordisch-unterkühlt bei der Begrüßung: hinsetzen, die in der Raucherecke sehen nichts. So viel Preußentum hätten wir nicht erwartet. Nicht hier im „Martinique“, deren Internetseite uns bayerische Gemütlichkeit versprochen hat. In der Kneipe am Berliner Kreuzberg sollen ausnahmslos alle Spiele des FC Bayern über XXL-Leinwände flimmern.