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Die Hauptstadt ist anders. Ein Raumschiff, das es stets aufs Neue wiederzuentdecken gilt, auch fußballerisch. Ein Erfahrungsbericht in eigener Sache
Ruhig ist es hier geworden in den letzten Wochen und Monaten. Das liegt nicht nur an der Winterpause. Ich habe Distanz gewonnen. Weniger im emotionalen, als viel mehr im örtlichen Sinne. Es hat mich nach Berlin verschlagen. Seit Beginn dieses Jahres arbeite ich für die Märkische Allgemeine, die in Potsdam erscheint. Das ist, beruflich wie privat, eine Herausforderung. Aber keinesfalls ein Grund, den Leipziger Fußball allgemein und die BSG Chemie insbesondere aus Augen und Herzem zu verlieren.
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Jahrelang praktizierte das Leipziger Fanprojekt akzeptierende Jugendarbeit mit Neonazis. Nach dem Trägerwechsel soll mit einem neuen Team alles anders werden. Die neuen Inhalte umzusetzen, ist nicht die einzige Herausforderung. Eine Reportage
Die schmale Tribüne ächzt. Es gibt Sitzbänke, aber alle stehen. Hunderte Menschen, eine Familie in Grün-Weiß. Was sie eint, ist die Leidenschaft für Fußball und ihren Verein, die BSG Chemie Leipzig. Sie sind immer da, egal wie es läuft. Sie leben für ihren Klub. Grün-Weißer ist man immer. Vom Aufstehen bis zum Schlafengehen, und in den Träumen sowieso. „Schähm …, Schähm …“, tönt es aus biergetränkten Kehlen. Gemeint ist Chemie, der Schlachtruf ist so alt wie die größten Erfolge des Vereins, der vor Jahrzehnten zwei DDR-Meisterschaften errang, zuletzt 1964. Ein unerwarteter Erfolg, die Geburtsstunde eines Mythos, der auch in tristen Zeiten Tausende mobilisiert. Chemie spielt in der sechsten Liga, die zweite Mannschaft sogar noch weit tiefer.
zuletzt aktualisiert: Dienstag, 6. Dezember 2011, 23:41 Uhr
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Na bei uns ist halt kein Platz für Nazis. Also wir verlangen wirklich von niemanden, dass sie jetzt ’ne rote Fahne draußen aufhängt … weiterlesen
zuletzt aktualisiert: Freitag, 2. Dezember 2011, 11:36 Uhr
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Das Duell zwischen der BSG Chemie Leipzig und der SG Leipzig-Leutzsch hat bewiesen, warum es zwei grün-weiße Vereine gibt
Nein, mit Derbystimmung hatte das nichts zu tun. Seltsam ruhig war es über weite Strecken des Spiels auf den sehr gut gefüllten Rängen des Alfred-Kunze-Sportparks. 2690 Interessierte – Guido Schäfer mutmaßt in der Leipziger Volkszeitung, dass darunter 1800 Chemiker gewesen seien – wollten sich das Sechstliga-Spiel zwischen der BSG Chemie Leipzig und der SG Leipzig-Leutzsch (SGLL) nicht entgehen lassen. Ebenso wenig wie die journalistische Eliteliga der Republik. Die Süddeutsche Zeitung soll da gewesen sein (und hatte auch im Vorfeld berichtet). Eine Stunde vor Anpfiff schlenderten 11-Freunde-Chefredakteur Philipp Köster und Kollege Jens Kirschneck erwartungsfroh am Gästeblock vorbei.
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Der Sportjournalismus ist tot, weil unkritisch. Das zeigt die unreflektierte Mediendebatte über Fußballrandale und Pyrotechnik. Die Fans müssen sich besser organisieren
„Das hat das friedliche Radebeul noch nicht erlebt“, schrieb die Sächsische Zeitung vor dem Gastspiel der BSG Chemie Leipzig beim Radebeuler BC am vergangenen Wochenende. „300 vermummte Hooligans“ aus Leipzig würden erwartet. Wer einen Schal von Dynamo Dresden trage, werde mindestens abgezogen, vielleicht aber auch sterben, wird zwischen den Zeilen suggeriert. Schlechter Sportjournalismus, der sich auf eine problematische Quelle stützt, nämlich die Polizei, ist kein exklusives Problem der sächsischen Provinz (Und nein, das geschmacklose Anbiedern in der Berichterstattung der Sächsischen Zeitung nach dem Spiel macht die Sache keinesfalls besser, sondern erhärtet nur den Vorwurf.). Geht es um Fußballfans, dann weiß die Polizei am besten Bescheid. Wer hat randaliert, Beamte beschimpft oder angegriffen – die Polizei gibt mit bürokratischer Gründlichkeit Auskunft, ist ein dankbarer Ansprechpartner für die Medien. Die Informationen sind leicht zugänglich und müssten nicht überprüft werden, so die Devise vieler Redaktionen. Das Problem: Die Polizei ist Quelle und Akteurin zugleich.
zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 7. März 2013, 20:48 Uhr
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Eine Wiedervereinigung des Leutzscher Fußballs braucht keiner. Denn das würde zwangsläufig eine Preisgabe des Selbstverständnisses der BSG Chemie bedeuten. Ein Kommentar
Friede, Freude, Wiedervereinigung – eine Faninitiative will den geteilten Leutzscher Fußball wieder zusammen bringen. Doch die Mühen gleichen einem Kampf gegen Windmühlen – und sind obendrein gar nicht nötig. Denn niemand braucht eine Wiedervereinigung – das hat nicht zuletzt eine öffentliche Diskussionsveranstaltung mit den Vorständen der BSG Chemie und SG Leipzig-Leutzsch gezeigt.
zuletzt aktualisiert: Freitag, 30. September 2011, 11:42 Uhr
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Auf in die niederschlesische Oberlausitz: Dort gibt es ein hübsches Städtchen, leckeres Bier und Fußball
Görlitz, fernes Görlitz. Nett ist es da drüben, im weiten Osten. 185,964 Kilometer liegen Luftlinie zwischen dem Alfred-Kunze-Sportpark und dem Stadion in Görlitz, das den schönen Namen „Junge Welt“ trägt. Mit Geographie Vertrauten ist klar: Görlitz ist das am weitesten entfernte Ziel, das die Landesliga in diesem Jahr für die BSG Chemie Leipzig zu bieten hat. Am Sonntag reist Grün-Weiß in die niederschlesische Oberlausitz. Mit viel Rückenwind und Neugierde.
Gleißendes Licht. Strahlen aus Gold. Ein tief stehender Feuerball. Verspäteter Sommer im Alfred-Kunze-Sportpark. Euphorie auf den Zäunen. … weiterlesen
Die BSG Chemie Leipzig verpflichtet Abwehrroutinier Frank Paulus. Ein Gewinn für das junge Team
Große Namen ziehen ja bekanntlich immer. Und auch in dieser stärksten sechsten Liga aller Zeiten zählen ehemalige Eurofighter noch nicht zur Laufkundschaft. Insofern ist die Verpflichtung von Frank Paulus, die Chemie heute bekannt gegeben hat, schon eine interessante Personalie.
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Die Ergebnisse stimmen, die Mannschaft hat noch viel größeres Potenzial, die Neugierde bei den Fans ist überwältigend und der Verband weiter skeptisch. Ein erstes Zwischenfazit
Nach nur zwei Spieltagen ist es gewiss zu früh für ein erstes Zwischenfazit. Aber außergewöhnliche Zeiten erfordern nun einmal eben solche bloggerische Mittel. Es ist bemerkenswert, wie die Saison für die BSG Chemie Leipzig angelaufen ist – sowohl auf als auch neben dem Platz. Zum Auftakt gegen Eilenburg kamen 1690 Zuschauer. Damit hätte ich persönlich nicht gerechnet. Auch zum ersten Auswärtsspiel nach Markkleeberg sind viele Neugierige mit Chemie gereist. Gut 1000 Chemiker im Sportpark Camillo Ugi – so sieht Aufbruchsstimmung aus.