zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 20. März 2008, 16:24 Uhr
Abgelegt unter: FC Sachsen Leipzig, Gewalt & Rassismus, Medienschau, Vereinspolitik
Drei Tage nach Halle, ein Tag vor der richtungsweisenden Mitgliederversammlung: Der FC Sachsen steht – mal wieder – am Abgrund, und das in jeder Hinsicht. Die Oberliga-Saison ist sechs Spieltage alt. Vor knapp drei Monaten gelang es die Insolvenz abzuwenden. Zeit um eine erste Zwischenbilanz zu ziehen.
Das Sportliche: klassischer Fehlstart
Die Partie beim Halleschen FC (1:2) hat es gezeigt: Die sportlichen Mängel liegen vor allem im Abwehrbereich. Kaum waren die Leutzscher in Führung gegangen, konterten die ansonsten torgeizigen Hallenser mit einer spielerisch leichten Ballstaffette – fast wie im Training. Ein Gegentor ohne Gegenleistung, das so nie hätte fallen dürfen. Besonders auswärts tritt der FC Sachsen diese Saison schwach auf, in drei Spielen setzte es drei Niederlagen bei neun Gegentoren. Selbst mit lupenreiner Heimweste wäre das nicht zu kompensieren. Die Leutzscher liegen abgeschlagen auf Rang elf, der Rückstand auf Rang vier beträgt schon sechs Punkte, der Vorsprung auf den vorletzten Platz lediglich einen Zähler – ein klassischer Fehlstart…
Die Fans: wenig medienwirksam
Die Medienkritik nach der Partie in Halle konzentrierte sich keinesfalls auf die trotz allem beachtliche Auswärtsleistung, sondern viel mehr auf das wiederholt peinliche Auftreten einiger (gelangweilter? frustrierter?) Fans. Guido Schäfer tadelte in der Montags- und Dienstagsausgabe der LVZ völlig zurecht die Schmährufe gegen Ex-Leutzscher und HFC-Torschütze Kevin Kittler und die Ausschreitungen nach dem Spiel. Trotz noch junger Saison sind die Leutzscher Wiederholungstäter. Nach dem Auswärtsspiel beim FV Dresden Nord (1:2) zerlegten Randalierer eine Straßenbahn, der Sachschaden betrug über 10 000 Euro. Keine gute Außendarstellung, medienwirksam ist anders. Und das in einer Situation der tiefsten wirtschaftlichen Krise…
Das Finanzielle: prekäre Lage
Es hat sich nichts geändert, seitdem sich Michael Kölmel im Juli als Retter des Leutzscher Fußballs feiern ließ. Monatlich geraten die Gehaltszahlungen ins Hintertreffen – trotz fester Zusagen der „Kölmel-Gruppe“. Wer kann da noch ernsthaft an Besserung glauben? Was soll sich diese Saison überhaupt noch ändern? Ist es für Verein, Stadt und Geldgeber sinnvoll, weiterhin 500 000 Euro jährlich in das für einen Oberligisten vielfach überdimensionierte Nachwuchsleistungszentrum zu pumpen?
Die Personalien: hohe Fluktuation
Dazu kommen die personellen Probleme auf Funktionärsebene. Vereinsvorsitzender Jens Ellinger, Schatzmeister Georg Flascha und Jugendvorstand Andreas Engler wollen ihre Ämter niederlegen. Ambitionierte Nachfolger stehen – wen wundert’s? – noch nicht in den Startlöchern. Beunruhigende Fakten, die viel Stoff für eine lange Donnerstagnacht bieten.
…und die Perspektive?
Der Herbst 2007, er könnte für die Leutzscher Schicksal spielen. Das gegenwärtige Erscheinungsbild des Vereins gleicht dem des berühmten angeschlagenen Boxers. Wohl die letzten Argumente für unverbesserliche Optimisten und zukünftige Investoren…
« Warnsignal vom Nordostdeutschen Fußballverband
8 Kommentare bisher
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hallo.
ich sehe das ähnlich. wobei: medienwirksam sind die auftritte „dieser sogenannten menschen“ (oliver kahn) schon … nur halt wie, ist die Frage.
Was das Finanzielle angeht: das Jugendleistungszentrum ist sicherlich wertvoller als andere Dinge, die der Verein sicherlich betreibt. Ich hoffe, das die Mitgliederversammlung hier einige Klarheiten bringen wird – die LVZ wird bestimmt berichten.
Ich finde es halt schade, dass das ganze die Mannschaft runter zu ziehen scheint.
Ganz ehrlich, was im Moment alles abgeht, das ist einfach nur traurig, es macht auch gar nicht mehr Spaß, sich im Stadion blicken zu lassen.
Den Todesstoß hat sich Chemie selbst versetzt. Das unsägliche Wirken unbelehrbarer Traditionalisten und kleiner Provinzkönige hat den FCS an den Abgrund gedrängt. Plötzlich war man abhängig von Kölmels Geld. Der wollte ins Zentralstadion. Da kommt die Mannschaft nicht in Tritt.
Ich bin selbst Chemiker, aber mir wäre eine Auflösung und Neugründung in Liga wasweißich lieber als das ewig insolvente Rumgeeier, das nur Glücksritter und Selbstdarsteller anzieht. Aber wenn ich sehe, welche Pappnasen in der Fanszene in die Gremien des Vereins gelangt sind – Gute Nacht Leutzsch!
hi nochmal,
irgendwas scheint mit deinem layout nicht zu stimmen, zwischen main body und comment bereich wird der footer nicht richtig angezeigt, er verschwimmt sozusagen (lin und winxp ff 2.0.2.).
Nur mal so als kleiner Hinweis: Im Firefox zerschießt es dein Design ganz schön… 🙁
siehe Screenshot
siehe weiteren Screenshot
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