zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 20. März 2008, 16:30 Uhr
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Der FC Sachsen steht – mal wieder – am Scheideweg. Alles soll anders, der Etat deutlich gesenkt und der Kader gründlich durchgelüftet werden. So war es jedes Jahr seit dem Regionalliga-Abstieg 2004. Ebenfalls nicht neu ist auch die Diskussion, die die Leipziger Presselandschaft jetzt angestoßen hat: Folgt nach über drei Jahren des Dahindarbens in der WM-Schüssel die Rückkehr in den Alfred-Kunze-Sportpark? Darf der gemeine Leutzscher Fan sich in der nächsten Saison wieder auf „richtige“ Stehplatzen freuen, das 64er Meister-Flair genießen und phantasievolle, aufwendige Diablos-Choreografien bewundern?
Ja!, schreit die Bild. André Schmidt glaubt zu wissen, was Stadionbetreiber Kölmel und die Verantwortlichen der Leutzscher erst nächste Woche aushandeln wollen: „Kölmel schmeißt den FC Sachsen raus…“ und zieht einen Schlussstrich unter das mit 40 000 Euro monatlich subventionierte Leutzscher Gastspiel. „Kompliziert“, zitiert Bild Kölmel. „Einerseits ist die Vermarktung da attraktiver. Den Sponsoren gefällt es, in der WM-Arena präsent zu sein. Andererseits ist es bei so wenig Zuschauern immer ein Zuschussgeschäft.“
Das klingt aber alles noch nicht so richtig nach einem definitiven Umzug in die Leutzscher Heimat, Herr Schmidt. Kölmel sagt diesbezüglich gegenüber BILD: „Aber für diese Entscheidung müssen wir noch ein paar Zahlen wälzen. […] Fakt ist: Ich habe Interesse, dass es weitergeht. Man kann den verpassten Aufstieg ja auch als Chance sehen, was aufzubauen. Die Mannschaft hat ein Grundgerüst und eine tolle A-Jugend in der Bundesliga.“ Laut BILD würden im nächsten Jahr nur die Spitzenspiele im Zentralstadion ausgetragen. Der Etat solle deutlich reduziert werden, das Ziel sei mit Platz drei die Qualifikation für die neue Regionalliga. „Das ist auch mit einem finanziell geringerem Aufwand zu lösen,“ sagte Kölmel gegenüber der BILD.
Nichts genaues weiß man nicht, lautet also der Tenor. Die Bild-Zeitung stützt sich einmal mehr auf Spekulationen. In den letzten Jahren kam die Diskussion um den Umzug nach Leutzsch immer dann auf, als klar wurde, dass der FC Sachsen das Ziel Aufstieg verfehlt hat.
Entsprechend zurückhaltender schreibt Eberhard Schmiedel in der Leipziger Volkszeitung. Überall werde es Einschnitte geben müssen, vor allem bei den Spitzenverdienern Guié-Mien und Ogungbure, von denen sich der Verein trennen werde. Bezüglich Etat, Mannschaft und Umfeld müsse ein „Konzept her, das auch Investor Kölmel schlüssig erscheint“, zitiert die LVZ Sachsen-Vizeprasident Stefan Opitz.
Im Verein ist man also noch optimistisch, weiterhin auf Kölmel und das Zentralstadion bauen zu können (Dem Stadionbetreiber bleibt keine andere Wahl, als den FC Sachsen weiter zu subventionieren. Wie will er das Stadion in absehbarer Zeit sonst füllen?). Eines ist klar: Es muss dringend eine schnelle, klare Entscheidung getroffen werden. Kunze-Sportpark oder Zentralstadion, eine bessere A-Jugend-Truppe oder eine Mannschaft, die von der Achse Twardzik, Virág, Oswald und Reimann gestützt wird. Genau vor einem Jahr dauerte es Monate, bis sich Kölmel und Verein einig waren. Auf den letzten Drücker wurden dann Ivanovic, Oswald, Rozgonyi und noch später Guié-Mien geholt – am Ende fehlte die Zeit zum Aufbau einer „Mannschaft“, zum Aufklären von Missverständnissen.
« Schiri Zwayer beendet Leutzscher Aufstiegshoffnungen
6 Kommentare bisher
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Lernfähigkeit war noch nie eine Leutzscher Stärke. Nun stehen wir zum vierten Mal ohne sportliches bzw. finanzielles Konzept und ohne definitiven Spielort vor einer Oberliga-Saison. Anfang Juli werden dann wieder Schnellschüsse auf dem Transfermarkt getätigt. Wie jedes Jahr. Der verpasste Aufstieg kam ja auch soooo überraschend.
Der eventuelle Entschluss, nur noch so genannte Spitzenspiele im ZS auszutragen, kommt für meine Begriffe auch reichlich spät. Mit dieser Entscheidung, etwa drei Jahre vorher, hätte man, und da bin ich mir sicher, nicht so viele Punkte aus der Hand gegeben, wie es aktuell der Fall ist.
Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich…scheinbar nur bei unsere Chemie nicht.
ich bin der meinung,dass sogenannte spitzenspiele dort ausgetragen werden sollten,wo man das ganze jahr über spielt!was soll es uns bringen, wenn wir gegen die „kleinen“ im aks spielen,dort punkte holen,um dann gegen unsere event. mitkonkurenten die punkte im zs „zu verschenken“?dann kann man ja wieder sagen:“naja,die mannschaft spielt ja sonst nur in leutzsch und nun mussten sie sich ja wieder an die bedingungen im zs gewöhnen…bla bla bla“
PRO LEUTZSCH – DIE GESAMTE SAISON!!!
Meine Rede. Es kann nicht sein, dass wir uns immer in Kölmels Schatten stellen lassen. Wir sind von seinem Geld abhängig, jedoch Kölmel UND die Stadt sind genauso von UNS abghängig.
Was soll denn sonst aus dem „fantastischen“ Stadion werden? Das steht leer und sein Bau wird auch für die Öffentlickeit, die es noch bei der WM gefeiert hat, immer unsinniger und zu einer Farce.
Außerdem kann man sich fast sicher sein, dass die Summen die Kölmel in den FCS pumpt, von der Stadt quer- bzw. rückfinanziert werden. Die wollen doch auch nicht wie die letzten Deppen dastehen, obwohl sie es hinsichtlich von Sport- und Jugendarbeit in Leipzig definitiv sind!
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